Mensch, was?
Gestern Abend habe ich mir den Bambi angesehen. Oder sagt man, das Bambi? Diese Show jedenfalls, mit der in Deutschland Schauspieler, Sänger und andere Künstler der Bühne geehrt werden. Nicht nur das. Einen Bambi bekommen auch Menschen, die sich für eine gute Sache engagieren, der sie gar ihr Leben widmen. Gestern Abend habe ich Träne um Träne vergossen. Weil es sie gibt, diese Persönlichkeiten, in deren Wortschatz Begriffe wie Selbstoptimierung, after-baby-body oder food haul nicht vorkommen. Ständig hören und sehen wir das Schlechte; die Medien sind voll davon. Undefinierte Ängste schleichen sich in die Seelen und verführen zu falschen Schlussfolgerungen. Dabei gibt es soviel Gutes, Mutiges, Grosses. Diese Kämpfer ihrer Sache zeichnen sich alle dadurch aus, das sie leisere Töne anschlagen, sich nicht prostituieren, nicht marktschreierisch ihre Taten auftischen. Ihr Einsatz ist von Leidenschaft, Konstanz und einer inneren Stärke geprägt, die mich zutiefst bewegen. Natürlich wäre ich gerne auch so, mich ohne wenn und aber eines Themas annehmen, dass mich komplett ausfüllt, meinem irdischen Dasein einen Sinn gibt, mich eins sein lässt mit dieser Welt und diesem Leben. Bin ich aber nicht. Ich bin total durchschnittlich und normal und weit weg von überragender Seelenstärke. Noch dazu mit einem schwachen Nervenkostüm ausgestattet. Dennoch, was ich tun kann, ist aufmerksam machen und teilen. Es gibt Menschen, die tun im Namen des Geldes, des wirtschaftlichen Wachstums oder der Religionen Furchtbares, Grausames und Unaussprechliches. Aber es gibt auch die anderen und denen gebührt der höchste Respekt. Diese sollten wir unterstützen, jeder nach seinen Möglichkeiten. Solche Menschen sind Vorbilder, Ikonen, die uns alle ein bisschen besser machen. Geben wir ihnen mehr Platz als den Bösen.